Kosten & Preise für Treppenlifte
- Finanzierungspartner finden, z.B.:
- Pflegekasse
- private Gönner
- Stiftungen
- gebrauchten Treppenlift erwerben
Begibt man sich auf die Suche nach einem Treppenlift, stellt man schnell fest, dass die Anschaffung eines Lifters sehr viel Geld kostet. Schließlich handelt es sich in den allermeisten Fällen um Spezialanfertigungen und hochkomplexe technische Konstrukte, sodass Preise im höheren vierstelligen Bereich wenig verwunderlich und eher die Regel als die Ausnahme sind. Dieser Artikel beleuchtet die Gründe für die hohen Preise. Mit ein wenig ökonomischer Theorie ist schnell erklärt, wie sich die Preise bilden.
Montagekosten müssen gedeckt werden
Da jeder Lift wie erwähnt eine Spezialanfertigung für eine bestimmte bedürftige Person sowie das dazugehörige Treppenhaus ist, sind zunächst einmal Kosten für den Einbau zu entrichten. Diese Kosten umfassen etwa die Arbeiten zur Anbringung der Laufschienen, die Kosten für die Herstellung der Laufschienen sowie das Bohren von Löchern und das Befestigen von Halterungen. Des Weiteren müssen dem Treppenliftmonteur die Anfahrtskosten bezahlt werden, da dieser professionelles Werkzeug für den Einbau mit an den Ort des Einbaus bringen muss.
Händler erwartet Erhalt einer Verkaufsmarge
Ehe es allerdings zu einem Einbau eines Treppenlifts kommt, sorgt ein Händler für die Vermittlung des Monteurs und zudem besorgt er in aller Regel das Modell von einem Treppenlifthersteller. Der Händler selbst möchte auch eine Verkaufsmarge verdienen und muss zudem seine eigenen Marketingkosten decken. Für gewöhnlich schalten Händler und Hersteller Werbungen und Anzeigen, außerdem benötigt es reichlich Arbeitszeit, um Geschäfte einzufädeln. Das alles sorgt für Kosten, die der Verbraucher, also der Treppenliftkäufer, zu tragen hat.
Häufig regionale Monopolisten im Treppenliftmarkt
Hinzu kommt, dass es sich bei Treppenlifthändlern sehr oft und vor allem im ländlichen Raum um regionale Quasi-Monopolisten handelt. Insofern besitzen viele Bedürftige überhaupt nicht die Möglichkeit, Preise zwischen verschiedenen Anbietern zu vergleichen, da sie auf einen einzigen Anbieter in der unmittelbaren Umgebung angewiesen sind. Auch das trägt in den seltensten Fällen zur Reduzierung des Kaufpreises bei.
Vom Modelltyp hängen die Kosten unmittelbar ab
Natürlich wirkt sich die Auswahl des Modells erheblich auf den zu entrichtenden Preis aus. Das Standardmodell, ein Sitzlift für gerade oder auch kurvige Treppen, ist durchschnittlich der günstigste Lifter. Spezialanfertigungen wie Außenlifte oder auch Rollstuhllifte, die passgenau für außergewöhnliche Rollstühle sind, kosten natürlich mehr, sodass schnell Preise oberhalb von 10.000 Euro erreicht werden. Außerdem hängt der Kaufpreis entscheidend von den Komfortelementen ab, die der Käufer des Treppenlifts bestellt. Beispielsweise sind Treppenlifter mit Lederbezug als solche mit Stoffbezug. Auch Sicherheitseinrichtungen haben aufgrund der notwendigen Entwicklungsschritte ihren Preis, der mitunter aber in Kauf genommen werden sollte, um die Sicherheit bei der Benutzung des Treppenlifts zu gewährleisten. Letzten Endes möchte auch der Hersteller des Treppenlifts eine Marge einstrichen und seine Produktionskosten decken.
Markenkosten und Zusatzaufwand bei komplexen Konstruktionen
Bei der Auswahl des Modells ist auch an die Marke zu denken, denn der ein oder andere Anbieter hat sich durch Marketingausgaben und jahrelange Erfahrung ein besseres Image erworben, was natürlich ebenfalls tendenziell für einen Anstieg der Kosten sorgt.
Außerdem sind besonders komplexe Konstruktionen teurer. Hiermit sind beispielsweise Außenlifte gemeint, die einer speziellen Überdachung bedürfen, oder Treppenlifte, die über mehrere Stockwerke verlaufen, die niedrige Decken besitzen. In diesen Fällen ist die Arbeit zur Montage des Treppenlifts schlichtweg komplexer und somit teurer. Untenstehend finden Sie eine Liste mit ungefähren Kosten beim Erwerb eines neuen Treppenlifts, gestaffelt nach den unterschiedlichen Modelltypen:
Lifttyp | ungefähre Kosten |
Sitzlift | ca. 3.000 bis 5.000 Euro |
Plattformlift | ca. 6.000 bis 10.000 Euro |
Rollstuhllift | ca. 6.000 bis 10.000 Euro |
Hängelift | ca. 4.000 bis 10.000 Euro |
Hublift | ca. 5.000 bis 10.000 Euro |
Stehlift | ca. 3.000 bis 5.000 Euro |
Kosten können geschmälert werden
Allerdings sind diese Kosten keineswegs ultimativ. Auf diversen Wegen können die Kosten für den Kauf eines Treppenlifts geschmälert werden. Hierzu zählen vor allem die folgenden Möglichekiten:
Der einfachste Weg ist das Vorliegen eines Pflegegrades, welche im Bedarfsfall dazu berechtigt, Zusatzleistungen von Seiten der Pflegekasse zu erhalten. Bis zu 4.000 Euro stehen derzeit Bedürftigen zu (Stand 2015). Reicht das Geld nicht aus, gibt es mitunter auch private Gönner oder Stiftungen, die finanziell unter die Arme greifen. Noch besser ist natürlich der Erwerb eines gebrauchten Treppenlifts, denn gebrauchte Treppenlifte sind häufig günstiger, aber qualitativ in einer Vielzahl der Fälle absolut gleichwertig gegenüber neuen Treppenliften.
Erwerb eines Treppenlifts schafft u.U. Mehrwert
Zudem sollten Kunden bedenken, dass ein Treppenlift nicht verlorenes Geld ist. Der Treppenlift befindet sich nach dem Erwerb im persönlichen Eigentum und besitzt einen Wiederverkaufswert. Wer geschickt handelt, kann den Treppenlift zum eigenen Neupreis wiederverkaufen, auch wenn es dafür natürlich einigem Geschick bedarf. Zudem nimmt der Immobilienwert üblicherweise zu, wenn ein Treppenlift in der Immobilie eingebaut ist. Altersgerecht umgebaute Häuser werden immer mehr gesucht, da die Gesellschaft aus demographischer Perspektive altert und somit Immobilien für gesteigertes Interesse sorgen, wenn sie beispielsweise über keine Treppenstufen mehr verfügen bzw. die Treppen ausgelassen werden können.